Begegnung Ost - West
 

Auch im 10. Jahr unseres Bestehens bleiben wir unserer programmatischen Linie treu und bringen neben den großen Werken der Streicherliteratur auch weniger bekannte, nicht minder wertvolle „Schätze“ zu Gehör. Diesmal laden wir Sie ein zu einer Begegnung mit Werken großer europäischer Meister des 18. sowie zweier japanischer des 20. Jahrhunderts. Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) schrieb seine Sinfonie B-Dur KV 159 nach Aussage seines Vaters „gegen die lange Weile“ in Mailand, wohin beide zur Uraufführung von Wolfgangs Oper Lucio Silla gereist waren. Es entstand ein heiteres, serenadenhaftes Stück Unterhaltungsmusik. Mit seiner Nostalghia für Violine und Streichorchester bezieht sich Toru Takemitsu (1930-1996) auf den 1983 entstandenen gleichnamigen Film des russischen Regisseurs Andrei Tarkowski. Die schwebende Musik mit ihren streckenweise weit aufgefächerten Klängen zeichnet das im Film vorherrschende Heimweh-Gefühl des sich Italien aufhaltenden russischen Protagonisten nach. Carl Philipp Emanuel Bach (1714-1788) war einer der bedeutendsten Komponisten in der Zeit zwischen Barock und Wiener Klassik – seinerzeit viel berühmter als sein Vater Johann Sebastian. Seine 6. Streichersinfonie in E-Dur ist ein Paradebeispiel für den von ihm maßgeblich geprägten Empfindsamen Stil mit seinen raschen Stimmungswechseln. 1953 schrieb Yasushi Akutagawa (1925-1989) sein 3-sätziges Triptyque, ein schwungvolles, rhythmisches und durchweg tonales Stück mit einem lieblichen Wiegenlied als Mittelsatz. Der Einfluss von Schostakowitsch ist dem in Japan und Russland viel gespielten Werk deutlich anzumerken.